Zum Internationalen Tag „Gegen Gewalt an Frauen!“ legten wir am 25. November Informationsbroschüren aus und stellten Kerzen im Schaufenster der Geschäftsstelle unseres Kreisverbandes auf. Dabei erfuhren wir, wie salonfähig verbale Gewalt mittlerweile geworden ist. Der Ausruf „Es knallt gleich!“ mit anschließendem höhnischem Gelächter, war eine deutlich vernehmbare Reaktion auf unsere Aktion von männlichen Passanten.

26.11.15 –

Zum Internationalen Tag „Gegen Gewalt an Frauen!“ legten wir am 25. November Informationsbroschüren aus und stellten Kerzen im Schaufenster der Geschäftsstelle unseres Kreisverbandes auf. Dabei erfuhren wir, wie salonfähig verbale Gewalt mittlerweile geworden ist. Der Ausruf „Es knallt gleich!“ mit anschließendem höhnischem Gelächter, war eine deutlich vernehmbare Reaktion auf unsere Aktion von männlichen Passanten.  

Wir stellen fest:
Das Recht auf ein Leben ohne Gewalt ist ein Menschenrecht. Dennoch ist zum Beispiel häusliche Gewalt in Deutschland gängige Realität: 2014 wurden mehr als 3.000 Strafdelikte gegen Menschen in ihren eigenen vier Wänden registriert. Das betrifft somit durchschnittlich acht Menschen pro Tag. Mehr als drei Viertel dieser Opfer sind Frauen. Interessant dürfte die Dunkelziffer sein, denn die zuvor genannte Zahl ist sicherlich nur die Spitze des Eisberges. Es ist davon auszugehen, dass bei diesem stark mit Scham besetzten Thema viele schweigen. Ganz abgesehen davon, können psychischer Terror und verbale Gewalt nicht einmal zur Anzeige gebracht werden.

Was tut Sachsen?
2015 gibt der Freistaat für Interventions- & Koordinierungsstellen gerade einmal 300.000 € aus. Für Schutzeinrichtungen kommen nochmals 584.000 € oben drauf. Aus unserer Sicht reicht das definitiv nicht aus. Die Hilfseinrichtungen sind überlastet. Immer mehr Opfer häuslicher Gewalt fassen glücklicherweise den Mut, sich zu äußern und sind bereit, Hilfe zu suchen.

Wir begrüßen daher die Ankündigung der sächsischen Ministerin Köpping, die Mittelzuweisung für 2016 zu erhöhen. Spätestens am kommenden Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen in 2016 schauen wir, inwieweit hier Fortschritte für alle Beteiligten erzielt werden konnten. Die steigenden Zahlen, insbesondere auf Grund der von Gewalt bedrohten, flüchtenden Frauen, die hier zu uns finden, werden sich zum Beispiel erst 2016 in den Frauenhäusern voll bemerkbar machen.

Während unserer kleinen Aktion konnten wir mit Flyern auch das Interesse vieler anderer Passant*innen wecken, die vor dem Schaufenster stehen blieben und Informationen zu Kontaktstellen bekamen: