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07.03.16 –
Die große Hilfsbereitschaft und das Engagement vieler ehrenamtlicher HerlferInnen für Geflüchtete und Asylsuchende sind großartig. So konnte bereits aus ehrenamtlichen Strukturen für LSBTTI*-Asylsuchende das "Queer Refugees Network" in Leipzig entstehen.
„Queer Refugees Network“ - Das Projekt
Das überparteiliche Netzwerk „Rainbow Refugees“ wurde gegründet um Projekte zur Unterstützung von LGBTI*-Flüchtlingen zu vernetzen und den Zugang zu ihnen zu erleichtern. Das Queer Refugees Network Leipzig ist als neues Projekt in Leipzig daraus hervorgegangen. In Zusammenarbeit mit dem RosaLinde Leipzig e.V., kann so LGBTI* Flüchtlingen individuelle Beratung, Begleitung (z.B. bei Behördengängen oder Arztbesuchen) und die Möglichkeit der Vernetzung mit anderen angeboten werden.
Mit ihrem Antrag "Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen und intersexuellen (LGBT*I) Asylsuchenden und Geflüchteten in Leipzig verbessern" fordert die grüne Stadtratsfraktion die Stadt Leipzig auf, die Situation von queeren Asylsuchenden und Geflüchteten zu verbessern und dazu das Kommunikations- und Beratungszentrum "Rosa Linde Leipzig e.V." beim Aufbau eines spezifischen Beratungs- und Betreuungsprogramms in finanzieller Hinsicht zu unterstützen.
Besondere Situation
Häufig werden gleichgeschlechtliche Paare auseinandergerissen und getrennt untergebracht, weil sie vor der Verteilung in die Aufnahmeeinrichtungen nicht auf ihre Zusammengehörigkeit hingewiesen haben, bzw. von ihren Rechten nichts wussten. Hier muss die Unterbringung mit Rücksicht auf die besondere Situation von LSBTTI-Paaren - denen es in ihren Herkunftsländern nicht möglich war, eine rechtliche Verbindung einzugehen - mit größtmöglicher Flexibilität erfolgen.
Das für Flüchtlinge eingesetzte Personal – Sicherheitspersonal, Dolmetscher*innen, egal ob in Unterkünften, beim Sozial- und Jugendamt, oder bei der Ausländerbehörde – muss für die besondere Situation von Menschen sensibilisiert werden, die in den Gemeinschaftsunterkünften Diskriminierung ausgesetzt sind, die in ihrer körperlichen Unversehrtheit bedroht werden und die im Rahmen des Asylverfahrens geschützt werden müssen.
Niedrigschwellige Beratungsangebote
Niedrigschwellige Beratungsangebote erfüllen die sehr wichtige Aufgabe, LSBTTI-Asylsuchende noch vor der Stellung des Asylantrags zu unterstützen. Hierfür müssen Konzepte zum spezifischen Beratungsbedarf erarbeitet werden. Beratungsstellen müssen für diese spezielle Aufgabe personell und finanziell ausreichend ausgestattet werden.
Es ist darüber hinaus sinnvoll, Helfer*innen Schulungen anzubieten. Auch ist es wichtig, geeignetes Informationsmaterial und Online-Angebote für LSBTTI-Geflüchtete so zur Verfügung zu stellen, dass diese sich für die Entgegennahme nicht outen müssen.
Für transsexuelle Menschen fordern BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine spezifische medizinische Versorgung, die beispielweise die Verschreibung von notwendigen Hormonen umfasst.
Sichere Räume
In Erstaufnahmestellen und kommunalen Asylunterkünften bedarf es sicherer Rückzugs- und Schutzräume für Menschen, die Gewalt- und Diskriminierungserfahrung gemacht haben oder nach wie vor machen, insbesondere für Frauen, Kinder und LSBTTI-Menschen. Oft sind letztere starker Diskriminierung in den Unterkünften ausgesetzt und müssen ihre jeweilige Orientierung geheim halten.
Wir fordern, LSBTTI-Geflüchtete als besonders schutzbedürftige Gruppe bevorzugt einzeln in Wohnungen oder in geeigneten Wohngemeinschaften unterzubringen (siehe Antrag oben). Wir begrüßen Initiativen wie die der Schwulenberatung in Berlin, perspektivisch eigene Unterkünfte für LSBTTI-Geflüchtete einzurichten.
Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, LSBTTI-Asylsuchende in Regionen unterzubringen, wo eine unterstützende LSBTTI-Community existiert. Dadurch können sie u.a. eine größere Anzahl von spezifischen Hilfsangeboten wahrnehmen.
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