Menü
23.05.19 –
Dutzende Menschen im Leipziger Westen staunten nicht schlecht, als er am Sonntagvormittag plötzlich vor ihrer Tür stand: „Guten Morgen, ich bin Robert Habeck von den Grünen. Ich wollte fragen, ob ich Ihnen ein paar Informationen zur Wahl am Sonntag geben darf?“
Der Haustürwahlkampf in Schleußig war nicht nur ein Fototermin. Robert nahm die Aufgabe ernst, stieg ein ums andere Mal die Treppen zum obersten Stock herauf, achtete darauf, keinen Bewohner zu vergessen, und stellte sich jeder Begegnung. Egal, ob sich eine ältere Dame bei ihm wortreich über Fahrradfahrer auf dem Gehweg beschwerte oder eine queere junge Frau – im Hintergrund die Regenbogenfahne – ihn herzlich begrüßte.
Die meisten Leute freuten sich über die kurze Begegnung, bedankten sich oder wünschten gleich „viel Erfolg“. Doch auch der Parteivorsitzende hörte an der Haustürsprechanlage ein paar Mal: „Nein danke, passt gerade nicht“ oder „Werfen Sie’s in den Briefkasten!“. Haustürwahlkampf-Alltag eben.
Aber darum ging es Robert ja: mit seinem Einsatz alle Grünen in Leipzig und darüber hinaus zu motivieren, in den nächsten Tagen im Wahlkampf noch einmal mit ganzer Kraft zu mobilisieren, die Menschen zur Wahl zu bewegen.
Das war ihm schon am Vorabend bei der Townhall-Debatte im voll besetzten Kupfersaal wichtig gewesen, wo er sich leidenschaftlich den vielen Fragen der Leipziger Bürgerinnen und Bürger stellte.
„Es ist eine Auseinandersetzung um die Zukunft der Demokratie, die wir gerade erleben“, mahnte Robert die etwa 500 Gäste. „Alles hängt davon ab, dass diejenigen, die wollen, dass es keinen Nationalismus, keine Politik des Anbrüllens und Ausgrenzens gibt, am 26. Mai zur Wahl gehen und ihr Kreuz für eine proeuropäische und – wenn es nach uns geht – ökologische Politik machen.“
Es war dann auch weit mehr als das übliche Umschmeicheln des Gastortes, als Robert fast wehmütig davon erzählte, wie ausgerechnet ein Abend in Leipzig für ihn persönlich zum Wendepunkt wurde – im vergangenen Sommer, auf Tour mit Annalena Baerbock, im Park mit Hunderten Interessierten.
„Das war zum ersten Mal, dass ich erlebt habe, dass da eine ganz starke Energie da war“, schwärte Robert. „Das war ein ganz großer Abend. Ich bin damals weggegangen und dachte: Mensch, irgendwas passiert hier gerade in der Gesellschaft. Und das ist dann passiert.“
Das Volksbegehren für die Bienen in Bayern, die riesige Unteilbar-Demo in Berlin, Fridays for Future: Nach einer jahrelangen Phase der politischen Verrohung und Fixierung auf die Asylpolitik habe die Zivilgesellschaft ihre Courage entdeckt und die Stimmung im Land gedreht, sagte Robert. Gemeinsam stellten sich die Menschen jetzt gegen eine Politik der Angst – und sorgten dafür, dass über Gerechtigkeit, Wohnungsnot, Klimaschutz und Artensterben gestritten werde. „Aus dieser Stimmung“, sagte Robert, „müssen wir am 26. Mai Stimmen machen.“
Am frühen Sonntagnachmittag, zum Abschluss seines Leipzig-Wochenendes, strahlte Robert dann wie ein Honigkuchenpferd, als er von unserem Wagen auf der großen „Ein Europa für Alle“-Demo in die gut gelaunten Gesichter von vielleicht 100 Grünen und der schier endlosen Menge dahinter blickte.
„Feiert heute“, rief er dann, während die Sonne vom Himmel schien. „Aber ab morgen sprecht mit euren Nachbarn, euren Freunden, euren Partnern und Partnerinnen, dass sie nicht vergessen, am Sonntag zur Kommunalwahl und Europäischen Wahl zu gehen und für eine mutige, ökologische, soziale Politik zu stimmen. Nicht vergessen! Haut rein!“
Die Veranstaltung findet sowohl in Präsenz als hybrid statt.
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]
Robert Habeck hat einen Plan vorgestellt, wie Deutschlands wirtschaftliche Kräfte neu entfesselt werden. Die Vorschläge sollen die [...]
Gestern am späten Abend wurde das weiterentwickelte Kita-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetz (KitaQuTH) im Bundestag beschlossen. Es [...]